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Escobar Cigars

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Die Zigarrenmarke Escobar Cigars hat mit Hip-Hop-Star Nasir Jones alias Nas einen weltbekannten Botschafter. Dahinter steckt eine Manufaktur in Nicaragua, die sämtliche Produktionsprozesse kontrolliert.

Text: Tobias Hüberli
Fotos: On The Roots Photography

Ende Oktober überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst erzählte Daniel Ewané seinem Freund Kahuit Takizala, er habe da einen interessanten Zigarrenbrand entdeckt, auf Instagram natürlich. Und auf ebendiesem Kanal habe er nun die Besitzer in den USA angefragt, ob sie schon einen Partner für den Vertrieb der Zigarren in Europa hätten. Er sei interessiert.

Dazu muss man wissen, dass Marketingspezialist Ewané zwar nur punktuell Zigarren raucht, aber so etwas Ähn­liches schon mal mit einer Champa­gnermarke durchgezogen hat. Takizala wiederum ist begeisterter Genuss­raucher, seit er im Alter von 18 Jahren von seinem Onkel die erste Zigarre in die Hand gedrückt bekam. Ewané wie auch Takizala unterhalten gute Kontakte zur Lausanner Hip-Hop-Szene – Ewané gründete einst das un­abhängige Label Kobra Production, das unter anderem Künstler wie Stress betreute.

Bei der Zigarrenmarke handelt es sich um Escobar Cigars – hergestellt wird sie in der Manufaktur von Puros Privados Inc. in Nicaragua. Das Unternehmen wurde von Exil-Kubanern gegründet und deckt den ganzen Wertschöpfungsprozess der Produktion ab: vom Anbau der Tabake in den drei wichtigsten Anbaugebieten Jalapa, Condega und Estelí bis zur Fertigung der Zigarren.

International nahm Escobar Cigars erst Fahrt auf, als die beiden US-Amerikaner David Gomes und Michael Mc Naughton den Brand auf einer Reise durch das mittelamerikanische Land entdeckten und sich sofort in ihn verliebten. 2018 wurden sie Partner von Puros Privados und positionierten die Marke anschliessend neu. Mit dem Hip-Hop-Star Nasir Jones alias Nas – einer seiner Spitznamen lautet Escobar – holten sie einen weltbekannten Botschafter an Bord, dem wiederum Ewané auf Instagram folgt. So schliesst sich der Kreis.

Die Antwort der US-Amerikaner kam postwendend: Zoom-Meeting in 48 Stunden. «Wir stellten uns und unsere Pläne vor, dann ging es schnell», sagt Takizala. Seit Ende 2021 vertreiben die beiden Escobar Cigars in der Schweiz, in der Europäischen Union, im UK sowie in Russland. Anfang Jahr besiegelten die beiden eine Zusammenarbeit mit Importeur Claude Guggenheim, Inhaber der Firma Compania de Tabacos, der die Marke diesen Sommer im helvetischen Fachhandel eingeführt hat.

Erhältlich ist die Marke Escobar Cigars in den Linien Natural sowie Ma­duro, je in fünf Formaten zu einem Preis zwischen 15 und 17 Franken. Geschmacklich überzeugen die (kratzfreien) Zigarren mit intensiven Aromen von Holz und gerösteten Nüssen. Auch Süsse sowie ein Hauch Vanille mani­festieren sich im Rauchverlauf.

escobarcigars.com

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