cigar | Probieren geht über studieren
Aus Cigar 1/2021
Advertorial: Avo

Probieren geht über studieren

Wie verändert die Kombination mit Rum oder ­­Schokolade den Genuss eines Longfillers? Die Jahrgangs­zigarre Avo Improvisation LE 21 bietet sich für einen Versuch an.

Eins ist sicher: Für die Puristen unter den Zigarrenrauchern kommt als Rauchbegleitung einzig ein Glas Wasser in Frage. Nur so lassen sich die Aromen der einzelnen Tabakblätter sowie ihr Zusammenspiel in einer handgerollten Zigarre ungestört erörtern. Gesellen sich im Gaumen Rum oder Schokolade hinzu, wirds kompliziert – und manchmal besser, manchmal aber auch nicht.

Die ab Mitte Juni in der Schweiz erhält­liche Jahrgangszigarre Avo Improvisation LE 21 scheint sich für einen Versuch besonders gut zu eignen. Beschreibt doch Davidoff-Masterblender Eladio Diaz sein neustes Werk als «cremig, süsslich und somit ideal kombinierbar mit Rum oder Schokolade».

Doch zuerst zu den Eckdaten: Die neunte Ausgabe der Avo Improvisation (mit der zehnten Ausgabe sei Schluss, so munkelt man) kommt in einem prächtigen Doppelcorona-Format daher. Das leicht raue ecuadorianische Deckblatt beeindruckt mit einem dunklen Colorado, der Zug ist optimal. Das Umblatt stammt ebenfalls aus Ecuador, für die Einlage griffen Diaz und sein Team hingegen auf fünf Tabake aus der Domi­nikanischen Republik zurück, die zwischen fünf und zehn Jahren gelagert worden waren.

Laut Sam Reuter, Davidoff Head of Product Innovation, sind in der Dominikanischen Republik keine speziellen ­Anbaugebiete für die Marke Avo reserviert. Es gibt also keinen Signature-Tabak für den Brand. Vielmehr versuche man, dem Geist (und dem Geschmack) des Markengründers Avo Uvezian, der heuer seinen 95. Geburtstag gefeiert hätte, gerecht zu werden. «Avo liebte Zigarren, die nicht allzu stark, dafür sanft und voll im Aroma sind», so Reuter.

Als Sparringspartner für die Zigarre gibts zwei Tafelschokoladen aus Schweizer Manufakturen, dazu zwei Rums, importiert von der Destillerie Langatun in Aarwangen. «Beim Pairing mit Schokolade und Zigarren sind der Zucker- und der Kakaogehalt entscheidend», so Reuter. Bei einem (zu) hohen Kakaogehalt können sich störende Bitterstoffe entfalten. «Ein Kakaoanteil von zwischen 60 und 75 Prozent dürfte ideal sein.» Bei (zu) milder, eher weisser Schokolade könnte der Zuckergehalt zum Problem werden, der die Aromen des Tabaks übertünchen und dem Aficionado überdies Durst machen kann. Mit Rum wiederum verliert eine Zigarre die harten Noten. Dafür kommen vollmundige und süssere Aromen besser zur Geltung, sie machen die Zigarre feiner. So viel zur Theorie.

Der Rum Auténtico Nativo 20 Años aus Panama  fügt sich mit seiner frischen Zuckerrohrsüsse elegant  zu den Aromen der Zigarre. Das passt.
Die Tafelschokolade La Flor Tesoro Escondido ist angenehm süsslich, mit einer an Minze erinnernden Frische. Der Abgang ist allerdings nicht ausreichend lang.
Die Kräutersüsse des aus El Salvador stammenden,  zwölf Jahre alten Ron Cihuatán funktioniert nicht mit  den Aromen des Tabaks.
Die feinbittere und zartschmelzende Akesson’s Brazil überzeugt mit feinen Zitrusnoten und einem langen Abgang. Eine Traumkombination.

Die Avo Improvsation LE 21 startet mit einer feinen Würze. Ein Hauch Schärfe verschwindet nach den ersten paar Zügen, dafür zeigen sich süssliche Erdtöne, saftige Holznoten, Kakao, Röstaromen und retronasal feine Pfeffer­noten. «Von der Aromastruktur her passt diese Zigarre perfekt zu Schokolade»,
so Reuter.

Bei der Degustation von den zwei vornehmlich dunkleren Sorten zeigt sich dann aber schnell, dass die Angelegenheit nicht so einfach ist, wie sie scheint. So überzeugt die zartschmelzende, mit 75 Prozent Kakaogehalt ausgerüstete Akesson’s Brazil vollumfänglich: Feinbitter, cremig und mit einer schönen Zitrusnote bedacht, bleibt sie lange im Gaumen kleben und vermischt sich dort mit den Aromen der Zigarre. Anders die Schokolade Tesoro Escondido des zürcherischen Start-ups La Flor, die zwar ein angenehmes, an Minze erinnerndes Aroma mitbringt, aber gesamthaft betrachtet nur bedingt mithalten kann. «Das Originelle an der Schokolade ist, generell betrachtet, dass sie im Gaumen länger präsent bleibt als die meisten Getränke», sagt Reuter.

Im zweiten Drittel der Avo Improvisation treten die Röstaromen stärker in den Vordergrund. Die Zigarre bleibt eher mild und zeigt ein gutes Aroma-Stärke-Verhältnis. Nuss- und eher dumpfe Erdnoten sind erkennbar. «Es gibt keinen Geschmack, der extrem hervorsticht; eine Zigarre, die gemütlich und ausgewogen ist.» Es ist Zeit, den Rum ins Spiel zu bringen.

Der Auténtico Nativo 20 Años fügt sich elegant zu den Aromen der Zigarre. Seine feine Zuckerrohrsüsse ist fruchtig und frisch zugleich. Im Gaumen zeigen sich Noten von Walnuss und Eichenholz. «Der Rum macht die Zigarre nochmals ein Stück runder und weicher», erklärt Reuter. Diese Aufgabe erfüllt der aus El Salvador stammende Rum Cihuatán leider nicht ganz. Zwar vermag das zwölf Jahre alte Edeldestillat durchaus zu gefallen, mit Aromen von Haselnuss und Zedernholz, seine kräuterartige Süsse will sich mit dem Doppelcorona-Format aber partout nicht verstehen.

Im letzten Drittel zeigt sich dann auch die Cremigkeit, die Diaz in seiner Beschreibung anpreist. Darüber hinaus überzeugt die Improvisation mit schönen Holznoten und einer herben Süsse. Als Pairingpartner eignet sich die neue Avo durchaus. Ihre Länge lässt einige Versuche zu. Und so bleibt es jedem Aficionado selbst überlassen, ob er sich, ausgerüstet mit Schokolade, Rum oder einem vergleichbaren Edelprodukt, auf die Suche nach neuen Geschmackskombinationen begibt oder ob er sich während 90 Minuten ausschliesslich auf die Aromen des Tabaks konzentriert, begleitet einzig von einem Glas Wasser.

Die Avo Improvisation LE 21 ist eine Zigarre, die Avo Uvezian gefallen hätte. Sie ist nicht allzu stark, überzeugt dafür mit fein ausbalancierten Aromen. 18 Monate lang tüftelte das Team um Masterblender Eladio Diaz an dem prächtigen Doppelcorona-Format. Die dafür verwendeten Tabake sind zwischen fünf und zehn Jahre alt und stammen aus Ecuador sowie der Dominikanischen Republik. Genau 4550 Kisten à 20 Zigarren wurden davon produziert. Der Preis pro Einheit beträgt im schweizerischen Fachhandel 360 Franken. Erhältlich ab Mitte Juni.

Wo der Geist Uvezians weiterlebt
Zurzeit existieren schweizweit fünf aktive Avo-Lounges. Auch sie sind Teil des Erbes, das Avo Uvezian hierzulande hinterlassen hat.

Casa Colonial Damsaustrasse 10, 5432 Neuenhof, 056 406 04 44, casa-colonial.ch
Artcibar – Rathausgasse 5, 5600 Lenzburg, 062 891 35 55, artcibar.ch
Lattmann‘s – Am Platz 10, 7310 Bad Ragaz, 081 330 76 12, lattmanns.ch
Tabak Fend – 9200 Gossau, 071 385 19 16, tabakfend.ch
Restaurant Harmonie – Sonder 642, 9427 Wolfhalden, 071 888 14 27, chistenpass.ch

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