cigar | Rechnen und Rauchen
Aus Cigar 2/2019
Oettinger Davidoff

Rechnen und Rauchen

Seit zwei Jahren führt Beat Hauenstein die Geschicke von Oettinger Davidoff. Im Interview verrät der 52-Jährige, wie es um das Schweizer Traditionsunternehmen steht.

Interview: Tobias Hüberli
Foto: z.V.g.

Wie lautet Ihr Fazit für 2018?
Beat Hauenstein: Als ich im September 2017 die CEO-Position von Davidoff übernahm, lancierte ich ein Transformationsprogramm namens Way forward. Dieses ist auf die nächsten vier bis fünf Jahre ausgelegt. Trotzdem konnten wir 2018 bereits die ersten Früchte ernten.

Was heisst das konkret?
Wir haben zum Beispiel die Geschäftsleitung von 13 auf sechs Mitglieder verkleinert und so die Verantwortungsbereiche geschärft. Ebenfalls prüften wir unser Auftreten im Markt und die Effizienz unserer Geschäftsprozesse. Generell wichtig ist ein Umdenken: weg vom Umsatz, hin zur Rentabilität. Schön ist auch, dass wir fürs Management interne Lösungen mit verdienten Mitarbeitern finden und alle Produktinitiativen lancieren konnten.

Was wird Sie 2019 beschäftigen?
Wir wollen unsere Kunden weiterhin mit neuen Blends überraschen. Die Frage ist, wie wir zum Konsument kommen. Die Digitalisierung ist konstant ein Thema. Am 11. Juni lancierte unsere Retail-Tochter Dürr etwa einen Onlineshop. Wir glauben daran, dass ein stationärer Fach- sowie ein Onlinehandel gut miteinander einhergehen.

Davidoff scheint weniger stark in tabakferne Geschäftsfelder zu investieren.
Das ist richtig. Wir wollen uns an Events engagieren, die den Aficionado direkt ansprechen sowie eine Konsumentenrückmeldung ermöglichen.

Zum Beispiel?
Die Kooperation mit internationalen Spitzenköchen im Rahmen der Zigarrenlinie Davidoff Chefs Edition führen wir weiter. Zurzeit arbeiten wir an der dritten Ausgabe, die voraussicht-lich 2020 rauskommen soll.

Die Habanos S.A. steht zum Verkauf. Hat Davidoff Interesse?
Das kann ich Ihnen an dieser Stelle nicht offenbaren. Aber die Habanos S.A. ist eine reine Distributionsorganisation, bei Davidoff verfolgen wir eine Crop-to-Shop-Philosophie.

Zum Schluss noch die nackten Zahlen.
Den Umsatz bei den Eigenmarken konnten wir 2018 um 6,3 Prozent erhöhen. Der Gesamtumsatz blieb mit 500 Millionen Franken praktisch gleich, dafür arbeiteten wir profitabler.

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